Schwimmkurs "Projekt Seerose"

Wir möchten von unserem neuen Projekt „Seerose“ berichten. Im Rahmen der Selbsthilfegruppe, welche am 13.01.2024 im Krankenhaus Waldfriede stattfand, gab es sehr viele Anmeldungen. Der erste Schwimmkurs, der vom 24.02.2024 bis zum 04.05.2024 mit jeweils drei Schwimmgruppen stattfindet, war innerhalb weniger Minuten ausgebucht. Der nächste Schwimmkurs startet ab dem 11.05.2024 – Anmeldungen erfolgen wieder über die Selbsthilfegruppe, die am 16.03.2024 im Krankenhaus Waldfriede stattfinden wird.

Unsere Schwimmtrainerin Frau Camilla Kuppert von der Schwimmschule Seepferdchen4All hat ein Trainingstagebuch für unsere Leser aufgeschrieben:

„Schon am ersten Kurstag (24.02.2024) wurde schnell ersichtlich, dass eine intensive Wassergewöhnung bei den Müttern und Kindern nicht von Nöten sein wird. Die Frauen und Kinder haben die Wassergewöhnung mit unheimlich viel Spaß und Freude bewältigt. Unsere Einschätzung zu Fähigkeiten im Wasser war schnell abgeschlossen. Wir entschieden uns ins Training überzugehen mit einem Anteil der Wassergewöhnung zu 50%.

Als wir zu Beginn der zweiten Kursstunde am 02.03.2024 die Baderegeln abfragten, so überschlugen sich die fleißigen Schwimmerarme. Zu Hause wurde die ganze Woche über fleißig die Baderegeln geübt, und sie konnten es gar nicht erwarten diese vortragen zu dürfen.

Wir eröffneten die Kursstunde mit einem Sprung ins Wasser, und der Großteil aller Teilnehmer hätte am liebsten nichts Anderes gemacht.

Sicherlich gibt es einige Teilnehmer / innen die einen gesunden Respekt vor dem Element Wasser haben, aber sie haben ALLE eines gemeinsam: SIE WOLLEN UNBEDINGT DAS SCHWIMMEN ERLERNEN. Diese lebendige Energie führt dazu, dass schon in der zweiten Kursstunde die Teilnehmer / innen es alle besser machen wollen, als der/die Nachbarin zur linken und rechten Seite. Ein Traum für jeden Schwimmlehrer, in Zeiten wo man teilweise den Schüler erst dazu überreden muss, seinen Zeh ins Wasser zu tauchen. Die Mütter und ihre Kinder sind offen für jede Übung und Bewegung und probieren sich trotz vorhandener Ängste (z.B. dem Tauchen) aus.

Sind Kommunikationsschwierigkeiten vorhanden, so verständigen wir uns über Hand, Fuß & Mund. Dennoch sind Fortschritte beim Abschlussspiel zum Ende der Kursstunde am Bewegungsapparat (Arme & Beine), dem ausatmen ins Wasser und dem Wassergefühl deutlich sichtbar.

Um aber auch Fortschritte erzielen zu können, so müssen Gruppe 1+2 homogen getrennt werden, und deren Trainingspläne entsprechend geschrieben werden. Hier haben wir jeweils zwei Teilnehmerinnen die auf Grund ihrer Lebendigkeit (dem Alter geschuldet) und Unterforderung den ganzen Kurs sprengen können.

Am meisten beeindruckt bin ich von der Lebendigkeit der Teilnehmer und Leichtigkeit ihnen etwas näher bringen zu können. Ein Widerwort oder: „nein das will ich nicht“, gibt es nicht. Erfahrungsgemäß ist es schwerer einem Erwachsenen das Schwimmen zu lehren. Meist bringen diese Traumata es mit sich oder tun sich schwer den Kopf auszuschalten. Auch nicht zu vergessen sind die körperlichen Einschränkungen. Bei unseren Teilnehmerinnen haben wir beide Faktoren, und dennoch waren sie allesamt in der zweiten Kursstunde in der Rückenlage. Dieses habe ich als solches noch NIE erlebt und habe damit auch nicht gerechnet. Mein persönlicher WOW-Moment, denn sie haben nicht nur die Angst abgelegt und vertraut, sondern haben diesen Moment in Kombination mit dem Element Wasser genossen. O-Ton: OH DAS IST ABER SCHÖN! Es wird unheimlich viel gelacht, und auch das soziale Verhalten miteinander ist sehr beeindruckend. So haben wir in Gruppe 3 eine Teilnehmerin, die der Rückenlage mächtig ist, und andere Mütter in Rückenlage durch das Becken führt und übersetzt und erklärt. Es steckt soviel Potenzial in jedem einzelnen Teilnehmer, und ich freue mich riesig auf die Entwicklung. Auch möchte ich aber anmerken, dass das Schwimmen erlernen nur ein kleiner Teil des Ganzen ist. Hier sprechen wir von sozialen Kontakte, raus aus dem Alltag, vergessen können für 40 Minuten, Spaß haben, über sich selbst hinaus wachsen & schwimmen lernen…

das alles sorgte für die leuchtenden & strahlenden Augen, welche allesamt das Becken nicht verlassen wollten.