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      Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

      Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

      Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung / International Day of Zero Tolerance to FGM 2017: Building a solid and interactive bridge between Africa and the world to accelerate ending FGM by 2030.

      Am 06. Februar 2017 haben wieder Menschen aus aller Welt den internationalen Aktionstag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) genutzt, um auf eine der grausamsten Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, die an Frauen begangen wird. Der Aktionstag gegen FGM wurde übrigens schon 2003 zur Erinnerung an die kulturell verankerte Beschneidung weiblicher Genitalien von der First Lady von Nigeria, Stella Obasanjo, ausgerufen.

      Inzwischen von den United Nations gefördert, erlebt der Aktionstag gegen FGM Jahr für Jahr mehr Resonanz in vielen Teilen der Welt. Denn der Kampf für die Rechte von Frauen und für die Selbstbestimmung über den weiblichen Körper ist längst nicht ausgefochten. Doch nicht nur die Bekämpfung der Ursachen FGM muss immer wieder neu auf die Tagesordnung. Auch bei der Aufklärung über die möglichen Folgen einer Beschneidung von jungen Mädchen oder Frauen dürfen wir nicht müde werden. Glücklicherweise unterstützen inzwischen immer mehr afrikanische Länder Aufklärungskampagnen gegen FGM in ihren eigenen Reihen. Seit 2008 haben 13 Länder weibliche Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt. 2016 stellten vier weitere afrikanische Länder finanzielle Mittel für die Aufklärung gegen FGM bereit.

      Daneben bleibt es wichtig, denjenigen Frauen intensiv beizustehen, die die grausame Prozedur überlebt haben und an den Folgen leiden. Allein in Europa sind ca. 700.000 genitalverstümmelte Frauen beheimatet. In Deutschland, so wird geschätzt, leben ca. 50.000 Frauen, die ehemals in ihren Heimatländern verstümmelt wurden. Unser Desert Flower Center Waldfriede konnte bereits 200 betroffenen Frauen helfen. Nicht alle von ihnen leben derzeit in Deutschland. Einige kamen aus anderen europäischen Ländern oder auf direktem Weg aus Afrika zu uns, um sich beraten zu lassen. 200 Frauen – eine vergleichsweise kleine Zahl, könnte man denken. Aber diese Zahl macht deutlich, womit wir jeden Tag im DFC konfrontiert sind: Es ist schwierig, mit betroffenen Frauen in Kontakt zu kommen. Ganz zu schweigen davon, wie viele Gespräche es mitunter braucht,  bis die Frauen sich trauen zu vertrauen. Denn sie müssen ihre Scham überwinden und ihre Angst vor Missbilligung für diesen Schritt in ihrer eigenen Familie oder in der Community.

      Von den 200 Frauen, die wir in den letzten drei Jahren kennen lernen durften, haben wir inzwischen 90 operiert. Einige von ihnen wurden schon kurz nach der OP schwanger und haben ein gesundes Kind zur Welt gebracht, ohne dadurch ihre eigene Gesundheit in Gefahr zu bringen.

      Scheinwerferlicht in der DFC Selbsthilfegruppe

      Es liegt nahe, dass auch unser 27. Treffen der Selbsthilfegruppe ganz im Zeichen des Aktionstages gegen FGM stand. Ausnahmsweise hatten wir ein Filmteam zu Gast, es kamen Kollegen des ZDF Formats Mona Lisa zu uns. Nicht nur das DFC Team wurde interviewt, sondern auch Shadia. Shadia ist eine ehemalige Patientin. Letztes Jahr haben wir sie im Krankenhaus Waldfriede unter der Leitung von Dr. Uwe von Fritschen, Chefarzt der Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie im HELIOS Klinikum Emil von Behring, operiert. Diesem großartigen Chirurgen möchten wir an dieser Stelle einmal ganz herzlich für seine unermüdliche Unterstützung der Frauen danken.

      Doch zurück zu Shadia. Jahrelang hatte diese junge Frau starke Schmerzen und war in ihrem Sexualleben schwer beeinträchtigt. Die Beschneidung hatte zudem große Auswirkungen auf ihr Selbstbewusstsein als Frau. Nach der Operation nun ist sie wie ausgewechselt. Ihre Schmerzen sind verschwunden! Und ihr Selbstvertrauen hat enorm zugenommen. Shadia will ihre Erfahrungen nutzen, um über weibliche Genitalverstümmelung und die Folgen aufzuklären. Und sie will betroffenen Frauen Mut machen, sich beraten, vielleicht sogar operieren zu lassen. Jüngstes Beispiel dafür ist die Begegnung von Shadia und Salma am 25. Januar 2017. Shadia kam extra mit ihrem Mann zu uns ins Krankenhaus Waldfriede, um Salma für die Operation ganz viel Glück zu wünschen und ihre Hilfe anzubieten.

      Auch sonst war angesichts des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung das Interesse der Medien an unser Arbeit groß. Hier eine Auswahl an Artikeln, Interviews und Beiträgen. Sie sind eine gute Zusammenfassung zum Thema FGM und DFC. Vielen Dank an die Journalisten, die bei uns waren und uns interviewt und gefilmt haben!

      ARD Hauptstadtstudio

      Dr. Cornelia Strunz im Interview mit Constanze Müller: 
      „Genitalverstümmelung – Betroffene Frauen und gefährdete Mädchen in Deutschland“

      RTL Aktuell

      Sendung vom 6. Februar 2017 (ab 08:10 min)

      Tagesspiegel

      „Das Recht der Frau auf ihren eigenen Körper“

      Zeit Online

      „Eine Operation behebt nicht die seelischen Verletzungen“

      Focus Online

      „Mädchenbeschneidung“ hat Deutschland erreicht

      Spiegel Online

      „47.000 Frauen in Deutschland sind Opfer von Genitalverstümmelungen“

      Apotheke adhoc

      „Mädchenbeschneidung“ hat Deutschland erreicht

      Leipziger Volkszeitung

      „Tausende Frauen sind Opfer von Genitalverstümmelungen“

      KV Blatt

      „Gegen eine brutale Tradition“ (S. 14)

      Hannoversche Allgemeine

      „Tausende Frauen sind Opfer von Genitalverstümmelungen“

      ZDF

      ML mona lisa vom 11. Februar 2017
      „Hilfe für beschnittene Frauen – Berliner Ärztin hilft Opfern genitaler Verstümmelung“ 

      In der nächsten Woche wird Dr. Cornelia Strunz zusammen mit Tiranke Diallo von Mama Afrika e.V. bei Markus Lanz zu Gast sein. Die Sendung wird voraussichtlich am 23. Februar ausgestrahlt.

      https://www.dfc-waldfriede.de/blog/internationaler-tag-gegen-weibliche-genitalverstuemmelung
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